Massimo Scaligero, der Rosenkreuzer- Faschist

Neue Übersetzungen


Mit der zunehmenden Bereitstellung von Büchern Massimo Scaligero durch Übersetzungen vom italienischen Original ins Englische (1) wird dieser wahrscheinlich aus dem Vergessen und der Verdrängung gerettet- nicht zuletzt auch durch die Aktivität seines Übersetzers Eric L. Biscocci (2), der sich des in vielerlei Hinsicht schwierigen Autor so annimmt, dass die oft sperrigen, monomanen, um sich kreisenden Texte Scaligero gut lesbar werden.

Die Bedeutung Scaligero wird so womöglich eine Wende nehmen. Sicherlich gibt es den Freundeskreis in Rom um Piero Cammerinesi, der sich seit Jahren - im allgemeinen wütend - zu meinen Artikeln (3) zu Scaligero äußert, aber auch einen devotionalen Film dieser inzwischen älter gewordenen Fan- Truppe gedreht, der neben einer aufgesetzten Spielfilm- Handlung vor allem Interviews mit Schülern Scaligeros zeigt (4). Solche Gruppen ursprünglich sehr junger Menschen hat Scaligero, wie seiner Autobiografie (5) zu entnehmen ist, seit Jugendtagen an immer wieder um sich versammelt. Schon zu Schulzeiten hingen Trauben von Mitschülern - so stellt er es dar- an seinen Lippen, weil er fliessend und verständlich Hegel erklären konnte. Er selbst, Scaligero, benennt als seinen spirituellen Lehrer den okkulten Faschisten Julius Evola, mit dem er die gemeinsame okkulte und politische Karriere im Windschatten von Mussolini bestritt, aber auch nach 1945 in Zeitschriften wie East and West (6) ohne wesentliche Unterbrechung gemeinsam publizierte.

Kommunion mit den höheren Geistern


Die unter Anhängern übliche Sprachregelung, Scaligero als Vermittler zwischen westlicher und östlicher Spiritualität (7) zu positionieren, klingt zu nett, um wahr zu sein. Scaligero macht tatsächlich im besagten autobiografischen Buch klar, dass er ausschließlich die exklusive Reinheit des von ihm praktizierten Rosenkreuzertums gelten läßt, das höchstens als Überwindung klassischer östlicher Methoden zu verstehen sei. Auch Zen- Buddhismus führt, praktisch und faktisch, für ihn in eine völlig illusionäre Gasse, ja stellt eine Verführung dar. Die Behauptung eines angeblich gemeinsamen Ursprungs spiritueller Richtungen („the essence of ancient yoga was truly a communion with the hierarchies“, S. 51) wirkt gerade aus der Feder des schneidend arroganten Scaligeros aufgesetzt und lässt ohnehin nur gelten, was dieser selbst als sein Ideal des Asketismus ansieht- eine geistige, ja kosmische Reinheit, die im tiefen Gegensatz zum angeblichen „present- day chaos“ (8) steht. Anwärter, die einem solchen Ideal halbwegs entsprechen könnten, sind für Scaligero allenfalls Ramana Maharshi und Sri Aurobindo. Nun erscheinen im autobiografischen Buch immer wieder Formulierungen, die die ursprüngliche Einheit und Ganzheit als arischen Urzustand beschreiben- ebenso wie das überall drohende zersetzende Chaos („revolt against any form of order“ 9) gegenwärtiger Kultur. Das Chaos wird als umfassende, auch spirituelle, Attacke gesehen, als Zeichen des degenerierten Zeitalters, dem die Kräfte des Bewusstseins- im reinen, ewigen Ich-, sich ordnend entgegen stellen wollen. Dieser Kampf werde sich steigern und sei, als „collectivistic phenomenon“ (10) auch zu verstehen als Kampf von Unten (below) gegen Oben (above). Man kann an jeder Stelle sicher sein, dass Scaligero sich, als Prinz der rosenkreuzerischen Reinheit, selbst „oben“ sah.

Kampf um die Reinheit


An dieser Stelle setzt auch der Kommentator Melasecchi gern an, indem er diesen Kampf um die Reinheit als moralische Kategorie beschreibt- ein Kampf gegen den Materialismus der Zeit („materialism today“), der auch als „moral defect“ (11) zu verstehen sei. Scaligero stellt demnach den Weißen Ritter gegen die unmoralische, materialistische Unreinheit dar. Freilich sind diese moralischen Ergüsse platziert in einem zeitlichen Moment der Biografie, in dem Scaligero gerade mit Mühen und Protektion, nach fünf Monaten Haft, aus dem Gefängnis Regina Coeli entlassen wird.

Dort saß er ein wegen aktiver, langjähriger Kollaboration mit dem faschistischen Regime, verhaftet durch die Polizei der Alliierten der Stadt Rom am 10. Juni 1944. Regina Coeli war übrigens ein umgebautes Kloster, in dem sich Scaligero pudelwohl fühlte. Er konstruierte, wie er auch in seiner Autobiografie ausführt, großartige Logos- Begegnungen und innere Wandlungen, ganz analog zum Saulus- Paulus- Wunder. In Wirklichkeit haben ihn wohl sein Netzwerk, die Bitten seiner Verwandten und ein ständiges Lungenleiden aus der Haft geführt, nicht Christus.

Schnittmenge anthroposophischer Faschisten


Tatsächlich war Scaligero nicht nur Herausgeber (editor in chief) der Italia Marinara, einem einflussreichen Blatt des faschistischen Arms der Italian Naval League, in dem er - auch im Verbund mit anderen Mussolini- Blättern- in dauernder Zusammenarbeit mit Julius Evola auch schrieb. Die immer wieder betonte „Moral“ Scaligero in diesen Jahren (in seinem stetigen Kampf gegen den Kulturzerfall und Materialismus) bestand, wie es Melasecchi in der denkbar seltsamsten Weise beschreibt, darin, in die „Kulturdebatte seiner Zeit“ („cultural debate of the times“ 12) nach „spiritueller Ordnung“ und einem „moralischen Stil“ (12) im Sinne des Faschismus einzugreifen, und zwar während des gesamten Regimes und an denkbar zentraler Stelle im Apparat.

Im Gegensatz zur Situation in Deutschland, wo der SD Heydrichs Sekten, Logen, Theosophen und Anthroposophen des inneren Widerstands verdächtigte, konnten sich Anthroposophen im Faschismus Italiens höchster Protektion sicher sein: „These pro-Fascist sentiments from high-profile anthroposophists were matched by a number of notably positive portrayals of anthroposophy in semi-official Fascist organs. In 1930 the monthly illustrated companion magazine to Mussolini’s newspaper Popolo d’Italia published a decidedly sympathetic portrait of anthroposophy, complete with a large photograph of Steiner. In 1937 the hard-line newspaper Regime Fascista published a substantial interview with Albert Steffen, President of the Swiss-based Anthroposophical Society, suggesting a considerable degree of agreement between anthroposophy and Fascism.“ (13) Das stellte eine verführerische Situation dar, der ein Großteil der Anthroposophischen Gesellschaft prompt durch Kollaboration verfiel.

Und nicht nur das. Es bestand eine innere Verbindung der italienischen anthroposophischen Sektion zur faschistischen Bewegung seit der Gründung der italienischen Bewegung selbst, schon zu rudolf Steiners Lebzeiten: „In several instances anthroposophists were members in good standing of the Fascist party, the PNF. Luigi Andrea Calabrini, Secretary of the Italian Group for Anthroposophical Studies, joined the PNF in May 1921, a year and a half before Mussolini came to power. The founding Secretary of the Italian Anthroposophical Society, Ettore Martinoli, became a Fascist in July 1919.“ (13)- eine Verbindung, die so ursprünglich war, dass es auch starke ideologische Überschneidungen gab. Für das Gründungsmitglied Martinoli war Anthroposophie lediglich die spirituelle Fortsetzung des Faschismus, und Rudolf Steiner war ein antisemitischer Vorkämpfer für Hitler und Mussolini (14)

Der Moralist und Patriot an der Seite Julius Evolas


Das alles hindert heutige anthroposophische Anhänger m´nicht daran, Scaligero einen Moralisten und Patrioten „above all, a Patriot in the highest und nobles sense“ (15) zu nennen, ja geradezu jemanden, der wie Gandhi sei, der ja schließlich auch sein Indien im Unabhängigkeitskampf geliebt habe. Offenbar waren in den Augen seiner Anhänger Scaligeros antisemitische Aktivitäten auch eine Art Freiheitsbewegung, weg vom Intellektualismus und Materialismus. So sieht Peter Staudenmaier ihn dann auch als eine herausragende populäre anthroposophische Persönlichkeit, was sicherlich schon aufgrund der schwierigen Texte Scaligeros übertrieben ist: „Scaligero (1906-1980) is today a celebrated spiritual figure, widely admired among anthroposophists in Italy and elsewhere, and enjoys a distinguished reputation in the esoteric milieu more broadly. Latter-day admirers rarely take account of Scaligero’s voluminous publications from the Fascist era, while both anthroposophical sources and scholarly sources deny his involvement in Fascist politics and in the racist campaign launched in 1938. Others continue to defend his racial writings from the 1930s and 1940s. Historians, in contrast, point to Scaligero as a major promoter of Fascist antisemitism.“ (13)

Man kann Massimo Scaligero ohne seinen (von ihm selbst so genannten) Lehrer, Jugendfreund, Partner, Mit- Publizisten Julius Evola kaum vorstellen, wie selbst Apologeten wie Melasecchi zugeben. Scaligero selbst schreibt dazu: „He seemed like a model of inner power and courage, and had a capacity for subtile humor. For this reason, I became his friend and for several years thereafter followed him like a disciple.“ (16) Um was es sich, spirituell gesehen, bei Evola gehandelt haben muss, deutet Scaligero mit den Worten an „the splendor of a force incarnating in a given nature“ (16), wobei aus dieser forcierten Großartigkeit ein magisches Wissen entspringen würde. Scaligero sah sich selbst in Bezug auf solche magische Praxis als Person, die auf diesen „tantrism“, diese Art magischen Yogas, verzichtete und lieber eine Art Überwindung der eigenen Unternatur praktizierte. Das hätte ihn selbst auf den rosenkreuzerischen Pfad gebracht, der sich im Gegensatz befände zur rohen Ausübung instinkthafter Energie, die Evola praktiziere. Dennoch gab es eine gemeinsame Verbindung zu einer immer wieder erwähnten Tradition- ein Synonym für „that world of forces“ (17), eine uralte Kunst, die zu Unrecht als unmodern charakterisiert werde.

Der wahre magische Adept sei ein Meister seiner Zeit- er operiere so, dass er im Gewand seiner Zeit erscheine, bleibe aber dem „Original“ vollkommen verbunden. (18) Zentraler Teil dieser magischen Tradition, die letztlich in Evolas Ideal einer SS- Kriegerkaste gipfelte, war der spirituelle Rassismus, der nicht nur eine leibliche, sondern auch geistige Superiorität der Arier über die anderen Rassen postulierte. (19) Im Gegensatz zu den eigenen Darstellungen war diese „Adaption“ des spirituellen Adepten nur eine der Masken, hinter denen sich Scaligero versteckte. Er suchte nach eigenem Bekenntnis stets eine „faschistische Spiritualität“ (20), die er, zusammen mit Evola, in der „solaren“ Natur der anthroposophischen Lehre fand. Die postulierte und praktizierte „Reinheit“ war sowohl rassistisch wie spirituell gedacht- Scaligero suchte immer das körperlose, rein geistige „reine Denken“, was die „solare“ Natur zum Vorschein brachte. Die Fähigkeit zu solcher Praxis war für Scaligero das grundsätzliche Merkmal überlegener Zivilisationen (the principal characteristic of superior civilizations). Rudolf Steiner war für eine solche Zivilisation die geeignete arische Galionsfigur (20). Und nicht nur das. Steiner war zugleich das Lamm, das Opfer, das souverän das Übersinnliche erforschte, aber dann die unangenehme Aufgabe hatte, es dem dummen intellektuellen Volk zu erklären: „with describing such a penetration in language accessible to people whose endemic evil is intellectualism.“ (21) Das jüdische Übel des Intellektualismus, es steckt eben im ganzen Volk.

Auf besonderer Mission oder: Hypnotisierte Schaffner


Scaligero Selbstbild war ein ganz anderes. Die rosenkreuzerische (später auch die anthroposophische) Bewegung in Italien hatte eine besondere Mission, was auch schon Rudolf Steiner prophezeit hätte („a prophecy by Steiner about the birth of his esoteric movement in Italy by a new and non- scholastic current at a time of a general spiritual attentuation“ 22). So raunte man. Leider sahen nicht alle Anthroposophen das so, vor allem nicht in der Person Scaligeros und seiner faschistischen Freunde. Scaligero, der sich im Besitz des neuen Grals wähnte, stieß auf lauter Personen, die lediglich „discursive elaboration“ (23) der Werke Steiners betrieben. Scaligero dagegen bewegte sich auf der Ebene „übernatürlicher Wahrheitsfindung“ und wurde ein klein wenig ungeduldig. Seine während des Faschismus vorgenommenen Zweigbesuche müssen einigermaßen einschüchternd gewesen sein, wie er zugibt (23)- die „guten Leutchen strömten nicht gerade über vor Humor“ schreibt er- vor allem, wenn er sich selbst als okkulten Schlangenbeschwörer („Snake charmer“) ausgab und prahlte, er hätte auf dem Weg alle Schaffner dazu gebracht, ihn umsonst fahren zu lassen („that I actually hypnotized tram conductors“). Die eingeschüchterten Anthroposophen vermuteten wahlweise Luzifer oder Ahriman in Scaligero vor sich, was ihn eigentlich amüsierte, vor allem weil er sich seiner Meinung nach bescheiden gab und „peaceful listening“ praktizierte.

Dennoch, den Ruf als Das Biest ist Scaligero in diesen Kreisen nie wieder los geworden, auch wenn er sich nach dem Krieg sehr darum- auch durch Eintritt in die Gesellschaft, Arbeitskreise und unaufhörliche Produktion von Grals- Büchlein- bemühte. Scaligero grämte sich nicht allzu sehr- er verachtete die Steiner- Apologeten und Katechismen ohnehin und versammelte lieber einerseits sehr junge Menschen um sich herum, die er weisheitsvoll belehrte. Andererseits saß er mit den wirklich wichtigen Leuten der faschistischen Junta und ihren einflussreichen Freunden und Gönnern im Zentrum der Macht, als einer der Publizisten, die Mussolini nahe standen. Immerhin berichtet er selbst davon, wie er als Herausgeber der L´Italia Marinara im dritten Stock des Palazzo Giustiniani - ein sehr bedeutender Palast, in dem auch der Senat tagte- in Rom mit Blick auf den Pantheon residierte, wo er Freunde empfing und zahlreiche Meetings der Elite organisierte. Natürlich handelte es sich in Scaligeros Darstellung um „intellectual encounters having nothing to do with current politics“ (24). Mit dem Briefkopf der faschistischen Zeitung konnte man allerdings hervorragend Empfehlungen für Personen ausstellen, ja sogar Einstellungen vornehmen. Es handelte sich natürlich nur darum, „to selflessly help people“. Leider verschwanden manchmal Stapel dieser Empfehlungsschreiben, und der Strom der Beistand Suchenden wollte nicht enden, und Scaligeros konte Beziehungen spielen lassen oder Karrieren beenden.

Der Moralist ruft zum Genozid auf


Der (in seiner Autobiografie) praktizierende Gutmensch Scaligero bedauerte angeblich auch den Rutsch Mussolini ins antisemitische Konzept Hitler- Deutschlands 1938. Scaligero prangert fanatische Gegner an, die ihn eines „maskierten Antisemitismus“ geziehen hätten, während er selbst damals wie heute Rassismus doch als „mental error“ (25) ansehen würde. Hier lügt er schamlos, wie an vielen anderen Stellen, wie Peter Staudenmaier nachweist. (26) Gerade als der Faschismus Italiens in den Antisemitismus kippt, stimmt Scaligero das Hohelied der Arier und ihrer spirituellen Überlegenheit ab. Über die „ahrimanischen“ Juden, die es auszusortieren gelte, um die Reinheit des Blutes wie des Geistes herzustellen. Der angebliche Moralismus Scaligeros gipfelt in einer Aufforderung zum Massenmord: „the elimination of the Judaic virus and the biological re-integration of Aryan ethnic values“ (26). Der vorgeschobene „spirituelle Aufbruch“, den Herr Steiner prophezeit hätte, führte zu einer rassistischen und machtpolitischen Positionierung, die Scaligero nach dem Krieg ins Gegenteil zu verschieben gedachte. In seiner Autobiographie sind es die Gegner, die „konsequenten Materialisten“, die schon deshalb Rassisten sein müssten, weil sie außerhalb biologischer Kategorien nicht zu denken in der Lage wären- daher sei ihnen auch Moralität außerhalb der Grenzen der Spezies nicht zugänglich. (27) Dem Sonnenmenschen Scaligero allerdings schon. Er durchschaut die antirassistischen Winkelzüge der Rassisten, die, ohne es zu wissen, ihren unbewussten Instinkten folgten. Scaligero residierte jahrelang in der Machtzentrale im Herzen Roms- für ihn ein Zentrum spiritueller Studien und poetischer Imagination, während der Holocaust - zum Beispiel in Triest- unter anthroposophischer Führung (28) seinen Gang ging.

Die schöne Zeit endet, aber die Reingewaschenheit beginnt


Aber auch Scaligero schöne Zeit, in der er in Rom residierte und Mussolini seine neuesten rassistischen und antisemitischen Artikel herein reichte, ging vorüber: „Even the Duce was familiar with Scaligero’s publications and positively disposed toward his spiritual perspective. In August 1938 Scaligero wrote an appreciative note to Mussolini’s secretary in response to the “favorable opinion expressed by the Duce about some of my articles,” and sent Mussolini “a new article of mine regarding the race problem.He faced difficulties in mid-1943, when Mussolini was deposed and the Badoglio regime took power for six weeks, eventually signing an armistice with the Allies. German troops then occupied central and northern Italy and established the Italian Social Republic or RSI, better known as the Republic of Salò. The sole police file on Scaligero consists of a single page from the Badoglio interregnum, produced just days before the Nazi occupation. It indicates that Scaligero continued his Fascist activities even when they were officially out of favor. He continued to publish in Fascist organs under the RSI and was arrested and imprisoned as a Fascist sympathizer after the Allies entered Rome in 1944. Scaligero went on to play a prominent role in neo-fascist circles after 1945 as one of the principal proponents of an esoteric line. Anthroposophy received considerable attention within the neo-fascist milieu.“ (29)

Und dann wurde Scaligero reiner und reiner, berührt vom Logos, erhoben und an die Spitze des reinen Denkens gestellt, als Führer der antirassistischen Liga, gewissermaßen, gespeist von Hierarchien und falsch verstanden. Aber, so schreibt er gerührt, als ihn die „investigativen Offiziellen des Geheimdienstes“ aus dem Gefängnis führten, entschuldigten sie sich sehr. Irgendwie war Scaligeros Leben für die Ermittler der Alliierten ein Rätsel gewesen, insbesondere seine Großherzigkeit, als er sich bei der deutschen Botschaft für zwei inhaftierte Anthroposophen eingesetzt hatte. Vielen Dank, vielen Dank, Herr Scaligero. Sie sind ganz zu Unrecht angeklagt. Widmen Sie sich ganz dem Gral und den Geheimnissen des reinen Denkens! Schreiben Sie uns! Enthüllen Sie den wahren rosenkreuzerischen Pfad! Folgen Sie uns! Folgen Sie uns! Folgen Sie dem Gral!

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1 https://steiner.presswarehouse.com/books/AuthorDetail.aspx?id=24134
2 https://steiner.presswarehouse.com/books/AuthorDetail.aspx?id=24870
3 z.B. https://egoistenblog.blogspot.com/p/siehe-auch-massimo-scaligero-politik.html
4 https://vimeo.com/288110597 (english subtitles) Password: Private-Viewing-EN-2018
5 Massimo Scaligero, from yoga to the rose cross, Hudson NY, 2019
6 nach dem Vorwort von Beniamino Melasecchi in 5
7 Melasecchi: „promoting a true understanding between European humanism and Asiatic religiosity, in the reciprocal recognition of the essential original unity“ in 5, S. XLIII
8 Essence of yoga, S. 51
9 Essence of you, S. 52
10, dito S 53
11 Melasecchi in 5, S XXXVI
12 Melasecchi in 5, S. XXX
13 Peter Staudenmaier, Anthroposophy in Fascist Italy. In Arthur Versluis, ed., Esotericism, Religion, and Politics (North American Academic Press, 2012), 83-106
14 „For Martinoli, commitment to Fascist mysticism and esoteric racism went hand in hand with anthroposophical principles. He published a lengthy article celebrating Steiner in Preziosi’s journal in June 1943, presenting anthroposophy as the continuation of Fascism in spiritual form. Martinoli stressed “the perfect correspondence between Steiner’s thought and the most basic tendencies of Fascism and National Socialism in the political, social, and spiritual camp.” In a section on Steiner’s “critique of Judaism and of Masonic-plutocratic influence,” Martinoli reported that Steiner “became well-known as an antisemite” due to his articles on “the Jewish question” from the 1880s and throughout his career: “In numerous lectures in the years 1917 and 1918 he directly confronted the influence of Jewish intellectualism within European civilization.” Martinoli concluded:
Rudolf Steiner was a true ideal precursor of the new Europe of Mussolini and Hitler. The aim of this essay has been to reclaim the spirit of this great modern German mystic for the movement – a movement not only political but spiritual – introduced into the world by the two parallel revolutions, the Fascist revolution and the National Socialist revolution, to which Steiner belongs as a true predecessor and spiritual pioneer….“ In 13
15 Melacecchi in 5, S. XXXI
16 Essence of yoga S. 20
17 Essence of yoga, S. 22
18 Essence of yoga, S. 23 „A power that is truly original does not decline. It can only control its own process, even when that process assumes the form of the modern world. It can only continue to will itself nay means of such a world“ (..)“
19 „Part of the controversy over Scaligero’s early career involves his close relationship with Julius Evola, a pre-eminent figure in modern Italian esotericism whose own racial stance in the Fascist era is contested today. Evola (1898-1974) was the chief theorist of the esoteric current of racism and developed an extensive literature on the spiritual grounds for a racial re-orientation of Fascism. Perceptions of his racial writings from the Fascist period remain divided. Evola advocated a “totalitarian racism” encompassing body, soul, and spirit. He held that limiting the view of race to the physical body alone was a Jewish deception, whereas an expanded understanding of race made it possible to confront the Jewish problem in its full breadth and recognize the true antithesis between the Jewish and Aryan spirit. Mussolini read Evola’s book Synthesis of the Doctrine of Race in 1941, and for a time its arguments influenced the official line of the regime. Evola faced intense opposition from other Fascist functionaries, however; racists unhappy with the esoteric orientation complained to Mussolini that “occultists” were discrediting the racial cause.“ Staudenmaier in: 13
20 „Evola’s relationship with anthroposophy was strained. He published sharp criticisms of anthroposophy as an esoteric system, but respected Colonna and Colazza and cooperated amicably with anthroposophists in the Ur group. Despite strong disagreements with some of his teachings, Evola held Steiner in high esteem, considering him an Initiate. In Synthesis of the Doctrine of Race Evola published two photographs of Steiner as a prime example of the Nordic racial type, praising him as representative of fine race features reflecting “spiritual insight” and the “solar element.” For much of the 1930s Evola was Scaligero’s mentor, both politically and spiritually. According to his own testimony, Scaligero was a student of anthroposophy all along, during his intensive early collaboration with Evola: “I always felt connected to Steiner and his esoteric teachings.” Other sources agree that Scaligero was “a devoted Anthroposophist throughout his entire life.”
In a 1931 essay Scaligero praised “the Fascist spirit” as the bulwark against materialism and democracy, hailing Fascism as the bearer of “that luminous spirituality which is the principal characteristic of superior civilizations.” He envisioned a “fascist spirituality” in a front-page article in Regime Fascista in August 1938.“ Staudenmaier in: 13
21 Essence of yoga, S. 62
22 Essence of yoga, S. 65
23 Essence of yoga, S. 66ff
24 Essence of yoga, S. 86f
25 Essence of yoga, S. 87
26 „Beginning in 1938 Scaligero produced a stream of texts elaborating an esoteric style of antisemitic rhetoric with pronounced political implications, eventually amounting to nearly one hundred publications on racial topics. These works combined a “spiritual conception of race” with an aesthetic vision of cultural renewal as essential aspects of “the racist ethic.” His articles declared the Aryan race “the model of humankind,” the race in which “the formative forces of the Divine most fully manifest their creative will.” Germany and Italy were the primary carriers of this spiritual destiny: “the victory of the totalitarian principle of Fascism and National Socialism by force of arms” would “restore to mankind the vision of the sacred and eternal.”
The rightful role of the “Aryan peoples” was “world conquest and the consolidation of colonial hegemony,” which required “the absolute absence of Semitic contamination.” Scaligero consequently endorsed Nazi Germany’s “decisive racist campaign.” Through a “resurrection of the spiritual values of race,” Italy would achieve “the diffusion of a Fascist spirituality throughout the world.” Scaligero viewed “anti-Judaism as anti-materialism,” casting the Jews as representatives of “sub-human Ahrimanic forces.” Freemasonry, Bolshevism, England, and the United States were all pawns in “the secret Jewish plan,” part of “the occult struggle of the Elders of Zion” against Fascism and Nazism. He thus championed Hitler’s call for “a united Aryan front against Jewry.” The “essential objective of racist doctrine” must include not only “eugenic and sanitary regulations” but also the promotion of “racist consciousness” so that “people do not merely welcome the results of the racist campaign passively, but become conscious collaborators in this campaign.” Genuine racism combined “cosmic” and “biological” elements, and a “totalitarian racist praxis” must integrate the physical and the spiritual. Citing Nazi race theorists as a model, Scaligero endorsed racial “selection” in order to achieve “the purification of the hereditary protoplasm” as well as purification of the spirit. He called for “the elimination of the Judaic virus and the biological re-integration of Aryan ethnic values” as an essential part of “the heroic task of the spirit within the racist campaign.” With the proper spiritual-racial approach, “the Jew can be easily recognized and eliminated.” Staudenmaier in 13
27 übersetzt aus Essence of yoga, S. 88
28 „Unlike Scaligero, Martinoli came to hold a high position in the Fascist racial bureaucracy after 1943 and played an active role in preparing the way for the Nazi deportation of Italian Jews in the holocaust. In 1942 Martinoli and his Center for the Study of the Jewish Problem were given access to the municipal registry office in order to identify and tabulate Jewish residents of Trieste. The Center compiled a list of Jews in Trieste between August 1942 and July 1943. Martinoli’s efforts impressed the German consul, who submitted an extremely positive report to the foreign ministry in Berlin in November 1942, highlighting the Center’s access to municipal statistics and its contribution to intensified surveillance of Jews. The report noted Martinoli’s anthroposophist orientation.“ Staudenmaier in 13
29 Staudenmaier siehe 13